Hallo ihr Lieben!

Das Studium hat mich wieder. Intellektuelle Inputs in jedem Seminar. Und falls es keinen intelektuellen Input gibt, dann wenigstens ein kleines Bewegungsspiel, schliesslich sind wir hier ja an der Pädagogischen Hochschule. Soll ja niemand denken hier ginge es zu ernst zu und her :)



Dabei befassen wir uns anscheinend mit höchst brisanten und wichtigen Themen, die zumindest ihrerzeit wahre Wellen geschlagen haben. "Dies war", so meine Deutschdozentin in begeistertem Tonfall, "in den 80er Jahren eine wahre Revolution!".
Ist doch klar! Wenn es um Revolutionen geht, kennt doch jeder die folgende Hitliste
  1. Französische Revolution
  2. Sexuelle Revolution
  3. Schreibmodellrevolution durch Rosebrock & Nix


Aber es ist grundsätzlich schön eine (angehende) Lehrperson zu sein in unserem Jahrhundert. 1915 war das ganze noch etwas weniger, sagen wir mal, liberal.
Lehrerinnen war es vor 100 Jahren nämlich noch verboten sich ohne Erlaubnis des Direktors aus der Stadt zu entfernen und ebensowenig sich"in den Eisdielen der Stadt herumzutreiben". Was in Eisdielen damals abging würde mich ja Mal brennend interessieren.
Desweiteren wurden sie dazu angehalten mindestens zwei Unterröcke zu tragen. Mein Vater konnte das ganze noch bestätigen. In der von ihm erzählten Geschichte kamen ein versteckter Ball, eine gut berockte Nonne sowie ein mutiger Mitschüler vor. Den Rest könnt ihr euch ja denken :)



Wer dachte, das es Lehrer so viel besser hatten, hat sich aber geirrt. Auch für diese gab es Regeln, wenn auch deutlich bessere. Ihnen war es beispielsweise erlaubt, einmal wöchentlich zur Brautschau zu gehen. Gingen sie regelmässig in die Kirche durften sie sogar zwei Mal. Dass sie nie eine Lehrerinn auf ihren Brautschauen trafen, lag übrigens daran, dass diese das Haus abends nicht mehr verlassen durften und ihnen die Heirat untersagt war.
War der Manne aber nicht gerade auf Brautschau, so wurde es ihm ans Herz gelegt etwas zu lesen. Der Regelkodex gab auch gleich eine Literaturempfehlung ab, indem er die Bibel als geeignetes Buch erwähnte. Sollte es ein Lehrer jedoch gewagt haben "Spielhöllen" aufzusuchen oder sich beim Friseur rasieren zu lassen, so konnte er sich direkt von seinem Job verabschieden. Beides strengstens verboten!



Hier nun ein Rezept für ein Gericht, das auch 1915 gerne verspeist wurde. Wollte eine Braut das Herz den Platz in der Küche eines Mannes gewinnen, so war dies sicher der direkteste Weg.

Rezept Älplermagronen mit Birnen:

5dl Gemüsebouillon
2dl Halbrahm
270g Nudeln (z.B. Dinkelhörnchen)
75g geriebener Gruyère

2 Zwiebeln
1 TL Zucker
1 EL Balsamico
Bratbutter

2 EL Zucker
1.5dl Wasser
3 Birnen

1. Birnen waschen, halbieren, entkernen. Zwei Esslöffel Zucker in einer Pfanne etwas erhitzen und leicht karamellisieren lassen. Gleich Birnen mit der Schnittfläche darauf legen. Die Hitze reduzieren und das Wasser dazu geben. Zugedeckt köcheln lassen. Nach der Hälfte der Zeit die Birnen drehen.
2. Die Zwiebeln in Ringe schneiden und mit Bratbutter braten. Einen Teelöffel Zucker und Balsamico dazu geben wenn ihr karamellisierte Zwiebeln wollt.
3. Gemüsebouillon und Rahm aufkochen. Nudeln darin kochen.
4. Nudeln mit restlicher Flüssigkeit in eine Schüssel geben und Käse dazu geben.
5. Alles zusammen servieren.


 
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Hi guys!
Swiss teachers had a hard life in 1915. There were rules that said for example that female teachers had to wear at least two underskirts at any given time of the year. Furthermore, it was forbidden for them to leave the house in the evening or to get married. But who could they meet anyway, closed up in their homes? So in a nutshell, I'm just very happy to be a teacher and woman 100 years later. I can cook because I enjoy it and not just because it is my duty as a vagina owner.
A couple of days ago for example, I made a traditional Swiss dish called Älplermagronen. It's basically the Swiss version of mac 'n cheese . Enjoy!

recipe:
5dl vegetable bouillon
2dl cream
270g pasta
75g grated Swiss cheese (gruyère if you have some)

1. Heat the bouillon and the cream up and cook the pasta in it. You find the correct time on the packaging.
2. Fill the pasta in a serving tray and mix it with the cheese while it is still hot. The cheese will melt and your älplermagroni are ready! I served them with pears and onions.

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Welche Klassiker mögt ihr so gerne?

Alles Liebe
hope